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- August 01, 2023
Günther Uecker (*1930 auf der Halbinsel Wustrow) studierte Malerei in Wismar, Berlin-Weißensee und ab 1955 in Düsseldorf bei Otto Pankok. Ab 1957 entwickelte er seine berühmten Nagelreliefs, die durch Licht und Schatten eine eigene Dynamik entfalten. 1961 wurde er Mitglied der Künstlergruppe ZERO, die für einen Neuanfang der Kunst stand. Günther Uecker erforschte optische Phänomene, schuf kinetische Werke und verband Licht, Nägel sowie natürliche Materialien wie Sand und Wasser in raumgreifenden Konzepten.
Nach der Auflösung von ZERO blieb der Nagel sein zentrales Gestaltungselement. Er übernagelte Möbel und Alltagsgegenstände, kombinierte sie mit Licht und entwickelte die bekannten „Lichtnägel“. Seit den 1980er Jahren griff Uecker auch politische Themen wie Tschernobyl, Umweltprobleme und Krieg auf. Er nahm weltweit an bedeutenden Ausstellungen teil, darunter die Biennale Venedig 1970, und arbeitete in Südamerika, Afrika und Asien.
Von 1974 bis 1995 war er Professor an der Kunstakademie Düsseldorf. Zu seinen Höhepunkten zählt die Gestaltung des Andachtsraums im Berliner Reichstag (1998–2000). Ueckers Werk umfasst Malerei, Objektkunst, Installationen, Bühnenbilder und Filme. Er wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem B.Z.-Kulturpreis und dem Jan-Wellem-Ring. Heute lebt und arbeitet er in Düsseldorf und St. Gallen.